Kindern, die unter einer Aufmerksamkeitsstörung leiden, fällt es schwer, sich ruhig, ausdauernd und gelassen mit einer Sache zu beschäftigen. Häufig werden diese Symptome erst in der Schule bemerkt. Im Unterricht ist still sitzen, zuhören, Aufträge ausführen, sich mehrere Sachen merken, nicht ablenken lassen, Unterricht und Pausen einhalten usw. erforderlich.
Typisch für Kinder mit einer Aufmerksamkeitsstörung ist, dass sie sich leicht ablenken lassen, sich permanent neuen, „interessanteren“ Dingen zuwenden und oft sprunghaft reagieren. Daneben sind sie oft - aber nicht immer - unruhig und umtriebig.
Sie scheinen dann eine schier unerschöpfliche Energie zu haben, sind dauernd unterwegs, toben und rennen umher, nichts scheint sie zu ermüden und kein Hindernis ihren Bewegungsdrang zu stoppen. Sie schaffen es einfach nicht, eine Zeit lang still zu sitzen (Zappelphilipp).
Jedoch gibt es auch Kinder, bei denen entfällt der Bewegungsdrang. Sie fallen eher durch ihre Zurückgezogenheit auf. Sie wirken oft verträumt, schauen aus dem Fenster und reagieren verlangsamt (Traumsuse).
Nicht selten lassen sich die ersten Anzeichen schon vor der Schulzeit beobachten. Kinder zeigen beim Spielen oft ein destruktives Verhalten und fallen durch ihre motorische Unruhe auf oder wirken in ihrem Verhalten zurückhaltend oder verträumt. Sie meiden aufmerksamkeitsfordernde Aufgaben, z. B. feinmotorische Anforderungen wie beim Ausschneiden oder Malen.
Dies auffällige, verträumte oder motorisch störende Verhalten beschwört viele weitere Schwierigkeiten herauf. LehrerIn oder ErzieherIn beklagen sich, das Kind findet selten gleichaltrige Freunde
und wird in Spielgruppen nicht gerne gesehen. Oft korrelieren Aufmerksamkeitsstörungen parallel mit Leserechtschreib- und Rechenstörungen.
Mit Eintritt des Schulalters steigen die Anforderungen an Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit.
Das Training für aufmerksamkeitsgestörte Kinder, unterteilt in Basis- und Strategietraining mit Elternanleitung, wendet sich an Kinder im Alter von ca. 6–12 Jahren.
Es umfasst folgende ZIELE:
• Verbesserung der Aufmerksamkeit
• Steigerung der Selbstregulation
• Aufbau sozial erwünschten Verhaltens
• Alltagstransfer
Das Training findet in Einzel- und Gruppenförderung statt.